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Geschäftsführer im
Gespräch: "Rückblick und Ausblick"

Nach einer erfolgreichen Amtszeit von fünf Jahren beim steirischen Holzcluster, übergibt Christian Tippelreither mit Februar das Zepter an Alexander Pinter.
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Bereits mit Start ins neue Jahr wird gemeinsam daran gefeilt, wie die Holzbranche auch zukünftig von Angeboten, Netzwerkmöglichkeiten und Förderungen profitiert. Es sind wieder einige aufregende EU-Projekte in der Pipeline. In der Meinung, dass 2024 ein herausforderndes aber gleichzeitig spannendes Jahr wird, sind sich der alte und neue Geschäftsführer einig.

Der Forstwirt und ehemalige Politiker spricht gemeinsam mit seinem Vorgänger über Herausforderungen der Gegenwart und seine Visionen für die Zukunft. Christian Tippelreither und Alexander Pinter gemeinsam im Interview über den Holzcluster und dessen Aussicht in die Zukunft. 

Christian Tippelreither (CT), Sie waren fünf Jahre lang Teil des Holzcluster Steiermark. Wie fällt Ihr Resümee aus?
CT: Es waren sehr spannende Jahre, in denen das Hauptthema die Weiterentwicklung des Clusters zu einem Innovationsnetzwerk mit europäischer Strahlkraft für die Holzwertschöpfungskette war. Vor allem angefangen bei der Idee des WoodC.A.R. bis zur Weiterentwicklung CARpenTiER, wo Holz in Anwendungen gelangen wird, die man nicht für möglich gehalten hätte. Das zweite große Thema, das mir in Erinnerung bleiben wird, war unser sehr intensives Bemühen zur Mitgestaltung bei Projekten des Waldfonds, wo wir gerade bei sechs Initiativen Partner sind, die von Innovation bis hin zu Forst, Holzbau und Waldlogistik reichen.

Alexander Pinter (AP), wie haben Sie den Holzcluster in den vergangenen Jahren wahrgenommen?
AP:
Mit meinen festen Wurzeln in der Forst- und Landwirtschaftsbranche und als Sprecher für Forst- und Landwirtschaft in meiner politischen Zeit bei den Grünen Steiermark habe ich das Geschehen immer verfolgt. Ohne noch etwas beizutragen, war ich immer stolz, dass es ein so progressives und innovatives Netzwerk in der Steiermark gibt. 

Warum haben Sie sich entschieden, Teil dieses Clusters zu werden?
AP: Das Interesse an Holz wurde mir seit meiner Kindheit in die Wiege gelegt. Es ist schön, politisch darüber zu sprechen, aber nun ist es noch schöner, aktiv zu gestalten. Gerade jetzt, einer Zeit, in der der Klimawandel endlich gesamtgesellschaftlich groß am Radar ist, haben wir mit Holz eine der Antworten auf die vielen Fragen der Gegenwart. Die Steiermark als Waldland Nummer eins wird da eine große Rolle spielen.

Christian Tippelreither, was wünschen Sie dem Cluster für die Zukunft?
CT: Mein Wunsch für den Cluster und das Holznetzwerk ist, dass wir an den Innovationsthemen dranbleiben. Wir haben viele Projektideen in Richtung Holzbau, Kreislaufwirtschaft und seriellen Sanierung mit Holzbau, die marktfit gemacht werden müssen. Ziel ist es, die Wertschöpfungskette weiterzuentwickeln und die Steiermark nicht nur als Holzland Nummer eins, sondern auch als Innovationsland Nummer eins in Europa zu etablieren. Unser Team ist gut aufgestellt, fachlich versiert und motiviert für die nächsten Schritte. 

Alexander Pinter, welche Ziele haben Sie für Ihre Amtszeit als neuer Geschäftsführer gesetzt?
AP: Christian hat einen tollen Job gemacht und ich übernehme daher eine gut etablierte Organisation von ihm und seinem Team. Mein Hauptziel ist es, die bestehenden Projekte weiterzuführen und abzuschließen. Gleichzeitig möchte ich die Vorteile des Werkstoffs Holz in Förderprojekten hervorheben, besonders im Bereich Sanierung. Wir müssen auch über Themen sprechen, die in der öffentlichen Meinung gut aufgenommen werden, wie geringer Lärm, Schadstoffreduktion und verkürzte Bauzeiten. Neue Projekte anzustoßen und im Sinne unserer aktuellen Arbeitsweise innovativ voranzugehen, stehen ebenfalls auf meiner Agenda.

Wie sehen Sie beide die allgemeine Entwicklung der Branche?
CT: Wir haben aktuell wirtschaftlich schwierige Zeiten und die Marktlage für Partnerbetriebe ist angespannt. Dennoch sind wir positiv gestimmt, wenn wir in die Zukunft blicken. Wir müssen uns für die Zukunft so aufstellen, dass wir den Wald als Rohstoffspeicher sehen. Auch wird es wichtig sein, Fachkräfte und Bildung in Richtung Holz voranzutreiben, Automatisierung und Digitalisierung zu forcieren, sowie Holz noch weiter in neue Anwendungen zu denken. Kein Fernsehgehäuse muss heute mehr zwingend aus Kunststoff sein – das Kunststoffjahrhundert ist vorüber.

AP: Ich kann da nur bei allem zustimmen und ein paar Dinge ergänzen. Als aktiver Forstwirt sehe ich im sogenannten „Wald der Zukunft“ eine große Priorität. Wir wollen Waldbesitzer:innen Tools an die Hand geben, um die beiden Welten klimafitte Wälder und Holzbau zu verknüpfen. Ein wichtiges Thema ist auch kostengünstiges Bauen mit Holz, vor allem im sozialen Wohnungsbau gibt es noch viel Potenzial, aber auch durch mobile, vorgefertigte und kostengünstige Bauweisen. Ein weiterer Schwerpunkt sollte auf dem Image des Luxuswerkstoffs Holz liegen. Wir können mit Holz kosteneffizient bauen, wenn dies bereits in der Planung berücksichtigt wird. Außerdem müssen wir verstärkt an kleine und mittelständische Unternehmen denken, diese wirtschaftlich unterstützen und Leistungen sowie Fortbildungen anbieten – nicht zuletzt im Bereich Digitalisierung. Abschließend bleibt mir nur Christian zu gratulieren, was er im letzten halben Jahrzehnt aufgebaut hat. Ich freue mich, diesen so gut geölten Apparat zu übernehmen und mit voller Energie weiterzuführen.

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